Trotz Regenwetter war der diesjährige Gotthardmarsch vom 15. Juni ein voller Erfolg. Dank der Entschlossenheit der über 100 Teilnehmenden und der unermüdlichen Unterstützung der freiwilligen Helferinnen und Helfer konnte der 22. Gotthardmarsch reibungslos durchgeführt werden.
Früher Aufbruch in die Dunkelheit
Der Tag des 15. Juni war kaum eine Stunde alt, als sich die 105 angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Telldenkmal in Altdorf versammelten. Die Busse der Auto AG Uri brachten die motivierten Wandererinnen und Wanderer nach Seelisberg, dem Ausgangspunkt des Gotthardmarsches.
Bereits die erste Etappe von Seelisberg nach Bauen stellte eine besondere Herausforderung dar, wie Organisator Paul Dubacher berichtet: «Es ist die Dunkelheit, die diesen Abschnitt zu einer Herausforderung macht. Von Beginn an ist Konzent ration gefordert.» Auch bei der Überquerung der Reuss in Gurtnellen war Aufmerksamkeit gefragt, da die Hängebrücke durch den Regen nass und rutschig war.
Das trübe Wetter auf den knapp 70 Kilometer stellten die Teilnehmenden vor zusätzliche Herausforderungen. Durch die nassen Bedingungen bildeten sich vermehrt Blasen an den Füssen, was den Wanderern zusätzliche Schmerzen und Unannehmlichkeiten bereitete. Zudem musste die Kleidung häufiger gewechselt werden, um trocken und warm zu bleiben. Trotz dieser Schwierigkeiten und der widrigen Umstände konnte das schlechte Wetter die Stimmung der Teilnehmenden nicht trüben. Müde und mit brennenden Beinen trafen nach gut 16 Stunden die ersten, vom Klang der Trycheln empfangen, auf dem Gotthardpass ein. Zu den ersten Gratulanten gehörten Landammann Christian Arnold und seine Tochter, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter auch seine Frau, auf der Gotthardpasshöhe herzlich empfingen.
Planung und Organisation sind Schlüssel zum Erfolg
Damit eine solche Veranstaltung optimal und reibungslos ablaufen kann, muss an vieles gedacht und vorbereitet werden. «Grundsätzlich müssen wir auf alles vorbereitet sein», ist sich Paul Dubacher bewusst, «auch auf Fälle, die hoffentlich nie eintreten.» Neben dem Arzt, der Wanderleiterin und dem Schlussläufer welche die Gruppe begleiten, werden auch Polizei, Sanität und Rega über den Ablauf und den Zeitplan des Gotthardmarsches informiert.
Spätestens in Andermatt spüren die Teilnehmenden die Anstrengung und die Verletzungsgefahr steigt. Aus diesem Grund stehen Mitglieder des Samaritervereins für die Sicherheit der Wanderer bereit.
Wegen des Schnees auf dem Gotthard konnte die Originalstrecke des Gotthardmarsches nicht begangen werden. Stattdessen wich die Wandergruppe auf die von der Tour de Suisse geräumte alte Gotthardroute «Tremola» aus, was sich aufgrund der Pflastersteine als herausfordernde Alternative erwies. Diese Route aber bot den Teilnehmern nicht nur eine sicherere Strecke, sondern auch atemberaubende Ausblicke und eine beeindruckende historische Kulisse.
Paul Dubacher, der den Gotthardmarsch seit 22 Jahren prägt und organisiert, erhält auch dieses Jahr viel Lob von den Teilnehmenden für sein grosses Engagement in der Planung und Organisation des Gotthardmarsches.
Das Helferteam als wichtige Stütze
«Früher haben uns ein bis maximal zwei Personen auf einem Teil der 70 Kilometer langen Strecke begleitet, heute sind es über 20 freiwillige Betreuerinnen und Betreuer, die wesentlich zum Gelingen des Anlasses beitragen», sagt Dubacher. Das Betreuerteam organisiert unter anderem den Gepäcktransport für die Teilnehmenden, damit diese mit einem möglichst leichten Rucksack laufen können, oder bereitet die drei Verpflegungsposten vor. Mit dem mehrfachen Umdisponieren von Verpflegung, Rucksäcken und Ersatzkleider werden hochgerechnet rund 20 Tonnen Material von den Helferinnen und Helfer am Gotthardmarsch bewegt und bereitgestellt. «Ich bin jedes Jahr aufs Neue gerührt und sehr dankbar für die Unterstützung des mittlerweile über 20-köpfigen Helferteams. Ohne sie geht es nicht», sagt Paul Dubacher.
Ein besonderer Dank des Veranstalters geht an die langjährigen Helfer. Die Familie Vreni und Franz Püntener mit ihrer Tochter serviert seit vielen Jahren am Wanderanlass Bouillon- und Gemüsesuppe, Sportlerstollen und heissen Kaffee in Erstfeld und Andermatt. In Wassen sorgt Gusti Schädler dafür, dass sich die Teilnehmer mit Käse, Brot und Mineralwasser stärken können. «In der heutigen Zeit ist es nicht selbstverständlich, auf das freiwillige Engagement von Helferinnen und Helfer zählen zu können. Deshalb schätze ich die langjährige Mithilfe der Familie Püntener und von Gusti und seinem Team sehr», freut sich Paul Dubacher.
Abschluss in Andermatt
Der Abschluss der Wanderung fand dieses Jahr in der gemütlichen Sportlerbar in Andermatt statt. Die Teilnehmenden wurden herzlich empfangen, erhielten ihre Wanderurkunden und genossen bei einem feinen Nachtessen den gelungenen Tag.
«Würde man alle Schritte der Teilnehmenden zusammenzählen, wurden an diesem Tag insgesamt beeindruckende 10 Millionen Schritte gemacht. «Diese Leistung widerspiegelt die Entschlossenheit und Ausdauer der Wandererinnen und Wanderer, die sich auch dieses Jahr nicht vom anspruchsvollen Gotthardmarsch haben entmutigen lassen» lobt Paul Dubacher die Teilnehmenden.
Trotz der widrigen Wetterbedingungen haben 96 tapfere Läuferinnen und Läufer, davon sehr viele junge Personen die Strecke erfolgreich bewältigt. Besonders hervorzuheben ist einmal mehr die sensationell organisierte Verpflegung, die wie in den vergangenen Jahren ein wichtiger Faktor für die Moral und das Durchhaltevermögen der Teilnehmenden war.
Nächstes Jahr findet der Gotthardmarsch am 21. Juni 2025 statt.
Kontakt für weitere Auskünfte:
Organisator
Paul Dubacher
Wyden
6462 Seedorf
T. +41 (0)41 870 31 37
M. +41 (0)79 581 70 24
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Die Bilder zum 22. Gotthardmarsch vom 15. Juni 2024 finden sie unter diesem Link